Presseaussendung: Fachtagung ‚Building Information Modeling (BIM) in der Praxis angekommen“ (16.10.2018)

Building Smart Austria und Heid & Partner Rechtsanwälte holen in Salzburg innovative Bauvorhaben vor den Vorhang 

Building Information Modeling (BIM)

Die Digitalisierung verändert auch die Baubranche grundlegend. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei das integrale Planen von Architekten und Fachplanern in einem softwarebasierten Gebäudemodell („digitaler Zwilling“). Auf diesen können in der Folge Baufirmen und Gebäudenutzer bei Errichtung und Betrieb aufsetzen. „Die Etablierung von BIM bedeutet nicht nur einen Wechsel von 2D- hin zur 3D-Planung. Es geht auch um die Transformation einer ganzen Branche ins digitale Zeitalter, die die einzelnen kleinen, mittleren und großen Unternehmen der Österreichischen Bauwirtschaft nicht alleine vollziehen können“, so Alfred Waschl, Mitgründer von Building Smart Austria.

Vorbildprojekte HBLFA Rotholz und  TU Graz

Gemeinsam mit Co-Veranstalter Stephan Heid von Heid & Partner wurden am 11.10.2018 im „Cool Mama Hotel“ in Salzburg innovative Bauherren und deren Konsulenten vor den Vorhang gebeten: Das öffentliche Bauprojekt „HBLFA Rotholz“ – eine Schul- und Forschungseinrichtung in Rotholz/Tirol – und das Projekt „Electronic Based Systems Center“ der TU Graz wurden in jeweils mehreren Fachvorträgen aus technischer, organisatorischer und rechtlicher Sicht analysiert. Gerhard Draxler, der Bauherrenvertreter in Rotholz resümiert: „Ich habe erst im Laufe des Projektes die Möglichkeiten von BIM für den Bauherren kennengelernt, musste aber rasch entscheiden, wieviel BIM für mich und den späteren Nutzer zweckmäßig ist.“ Bereits Erfahrung mit BIM hatten hingegen die Planer vom Architekturbüro „Alles wird Gut“ sowie die Tragwerksplaner von Fritsch, Chiari & Partner, die bei der TU Graz mit dem Modell des „Open BIM“ (Modellierung in mehreren Fachmodellen mit anschließender Verschneidung) eine noch intensivere Form der Zusammenarbeit gelebt haben. Abgerundet wurde der Erfahrungsaustausch durch den Bericht der Schweizer Architekten von „building group“, die den monetären Nutzen bei Verfügbarkeit valider Gebäudedaten im Verkaufsfall mit rund 4% des Kaufpreises angegeben haben.

Aufruf an die Politik

Wünschenswert – so das Resümee der Veranstalter – wäre ein stärkeres Engagement staatlicher Stellen bei der Digitalisierung im Baubereich. Alfred Waschl und Stephan Heid warnen: „Andere Länder in Europa verpflichten bereits zu BIM im Genehmigungsverfahren oder verpflichten zumindest große Bauherren zur Durchführung von Pilotprojekten. Selbst die im Baubereich eher konservative Schweiz hat in einem „Digitalen Aktionsplan“ jüngst beschlossen, dass ab 2021 für Immobilien und ab 2025 für Infrastrukturanlagen die BIM-Methode verpflichtend ist. Österreich muss vergleichbare Schwerpunkte setzen, um den Anschluss nicht zu verlieren.“

building SMART Austria ist eine offene Plattform, deren Ziel die Entwicklung digitaler Lösungen in allen Sektoren des Built Environments, also über die gesamte Wertschöpfungskette und den gesamten Lebenszyklus hinweg, ist. Das Austrian Chapter von buildingSMART vertritt die weltweite Initiative für Open BIM (Building Information Modeling) in Österreich, in enger Abstimmung mit den Chapters in Deutschland und in der Schweiz, sowie buildingSMART international. Ziel ist die Erhöhung der Qualität und Effizienz von Bauprojekten in der Immobilienwirtschaft und bei Infrastrukturprojekten.

Link: www.ots.at